Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg scheint mit den zunehmenden Müll-Ansammlungen im öffentlichen Raum überfordert zu sein. Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Bündnis 90/Die Grünen) hat laut Medienberichten am Montag gefordert, dass die Berliner Stadtreinigung (BSR) die Reinigung des gesamten öffentlichen Raums übernehmen soll – am besten noch gratis für die Bezirke. Selbst die taz spricht von „Hotspots der Verwahrlosung“ und nannte Hermanns Auftritt am Montag eine „Kapitulationserklärung“.
Grundsätzlich begrüßt die SPD-Fraktion das erfolgreiche Reinigungsprogramm der BSR, die bereits die Sauberkeit im Görlitzer Park und von weiteren Grünflächen im Bezirk verbessert hat. Die SPD-Fraktion hat das Bezirksamt bereits 2018 aufgefordert sich dafür einzusetzen, dass auch der übernutzte und entsprechend vermüllte Forckenbeckplatz in das Reinigungsprogramm der BSR aufgenommen wird. Ein entsprechender Antrag wurde auch von der BVV beschlossen. Doch knapp zwei Jahre hat das Bezirksamt hierzu noch immer keinen Bericht vorgelegt.
Das Bezirksamt sollte jedoch auch seine eigenen Spielräume ausschöpfen, bevor es sich hilfesuchend an Dritte wendet. Hier sieht die SPD-Fraktion noch Luft nach oben. Zur nächsten BVV-Sitzung im September werden die Sozialdemokrat*innen einen Antrag einbringen, der das Bezirksamt auffordert größere Müllbehälter auf dem Forckenbeckplatz, dem Traveplatz und dem Boxhagener Platz aufzustellen.
Das Bezirksamt müsse endlich für saubere Stadtplätze sorgen, meint die SPD-Verordnete Peggy Hochstätter. „Auch eine dreimalige Reinigung, für die sich das Bezirksamt so rühmt, hilft nicht.“ Tatsächlich sammeln sind um die bestehenden, überfüllten Mülleimer immer wieder große Mengen Abfall: Einweggeschirr, Pizzaschachteln, Weinflaschen und vieles mehr.
Größere Abfallbehälter seien wichtig, „um die Ausbreitung der Ratten nicht noch zu unterstützen, um Aufenthaltsqualität zu schaffen und um Verletzungen zu vermeiden. Diese Zustände sind nicht nur auf den jeweiligen Grünflächen, sondern auch auf den Spielplätzen zu finden. Das Bezirksamt muss endlich handeln“, sagt Hochstätter.