Der Verkehrsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung hat am Mittwoch (11.03.) mehreren Anträgen der SPD-Fraktion zugestimmt. Sie zielen darauf, FußgängerInnen in Friedrichshain besser zu schützen. So sollen die Fußgänger-Ampelphasen an der Frankfurter Allee verlängert werden.
Die Frankfurter Allee zu überqueren, ist für viele FußgängerInnen ein Geduldsspiel. Bis die Ampel auf Grün schaltet, müssen sie länger als eine Minute warten – und haben dann kaum mehr als zehn Sekunden Zeit, auf die andere Seite der Straße zu kommen. In normalem Schritttempo reicht die Grünphase oft nur für den Weg bis zur Mittelinsel – wo die PassantInnen wieder lange warten müssen.
Das ist nicht nur nervenaufreibend, sondern auch gefährlich. Denn diese Ampelschaltung verleitet viele ungeduldige FußgängerInnen dazu, den zweiten Teil der Strecke über rot zu laufen. Damit blockieren sie abbiegende Autos, die somit daran gehindert werden, die Kreuzung rechtzeitig zu räumen. Insbesondere Kinder könnten sich auf der Mittelinsel schwer gedulden, argumentiert die SPD-Bezirksverordnete Peggy Hochstätter. Zudem seien FußgängerInnen, die auf der Mittelinsel warten, den Abgasen der vielen anfahrenden Autos und Lastwagen ausgesetzt – und das auf einer hoch schadstoffbelasteten Straße.
In einem Antrag hat Hochstätter deshalb das Bezirksamt aufgefordert, sich bei der Verkehrslenkung Berlin dafür einzusetzen, dass die Ampelphasen für FußgängerInnen über die Frankfurter Allee verlängert werden. Der Antrag hat hohe Erfolgschancen: In der Sitzung des Verkehrsausschusses am Mittwochabend unterstützten alle in der BVV vertretenen Parteien die Initiative. Ob die Ampelphasen tatsächlich verlängert werden, ist aber noch unklar, da hierüber die Verkehrslenkung und nicht der Bezirk entscheidet.
Ein Zebrastreifen, den keiner sieht
Gefahren lauern auf FußgängerInnen nicht nur an der Frankfurter Allee. Beispiel Proskauer Straße: Dort befindet sich ein Zebrastreifen, der von vielen AutofahrerInnen erst spät wahrgenommen wird. Denn sie konzentrieren sich oft nur auf eine kurz davor liegende Ampel. Zudem sind die Hinweisschilder für abbiegende Autos wegen zahlreicher Bäume teilweise verdeckt. Der Zebrastreifen wird von vielen Kindern genutzt, die auf die umliegenden Spielplätze, den Forckenbeckplatz oder in die Schule gehen wollen. Die SPD-Fraktion hat deshalb beantragt, die Verkehrslenkung aufzufordern, den Zebrastreifen besser zu markieren.
In der Ausschuss-Sitzung am Mittwoch sagte der Leiter des Tiefbauamtes Helmut Schulz-Hermann zu, demnächst vor dem Zebrastreifen ein sogenanntes „Dialog-Display“ aufstellen zu lassen. Diese elektronischen Geschwindigkeitsanzeigen sollen AutofahrerInnen warnen, wenn sie das Tempolimit überschreiten.
ICE-Verbindungen in Berlins Osten sollen bestehen bleiben
Der Antrag zum Zebrastreifen fand im Verkehrsausschuss ebenfalls eine breite Mehrheit – wie auch zwei weitere SPD-Anträge. Gefordert wird darin, das Jüdische Museum mittels einer Ampel oder eines Zebrastreifen mit der gegenüberliegenden Akademie des Museums zu verbinden. Zudem soll sich das Bezirksamt bei der Deutschen Bahn dafür einsetzen, dass auch künftig noch ICE-Verbindungen am Ostbahnhof halten. Denn für viele Bezirke im Osten Berlins ist eine schnelle Anbindung an das Fernverkehrsnetz ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Eine gute Nachricht konnte Schulz-Hermann vom Tiefbauamt vermelden. Im Samariterkiez seien zusätzliche Schilder aufgestellt worden, um auf Schulwege hinzuweisen. AnwohnerInnen hatten wiederholt darauf gedrängt – darunter auch die SPD-Verordnete Hochstätter.