Der dringend benötigte Bau einer zweizügigen Grundschule im Friedrichshainer Andreas-Quartier steht vor dem Aus. Wie Schulstadtrat Andy Hehmke auf Anfrage der SPD-Fraktion erklärte, lehnt die Senatsfinanzverwaltung das Vorhaben ab. Begründet wird das mit den hohen Kosten im Vergleich zu einem konventionellen Schulbauvorhaben.
Wie der Schulstadtrat zugleich deutlich machte, stehen in der Schulregion jedoch keine anderen Flächen zur Verfügung, die für die Errichtung einer zweizügigen Schule in Frage kommt. Damit droht der ohnehin erwartete Mangel an Schulplätzen im gesamten Ortsteil Friedrichshain noch dramatischer auszufallen.
Der SPD-Verordnete Frank Vollmert, der die Anfrage gestellt hat, kommentiert: „Wenn der Senat hier nicht umdenkt, fehlen uns in Zukunft Klassenräume für weitere knapp 300 Kinder. Ohne die nötigen Gebäude kann der Bezirk die Schulpflicht nicht angemessen umsetzen. Wenn der Schulbau scheitert, wäre das ein Abschied vom Prinzip ‚kurze Beine – kurze Wege‘. Die Landesebene muss verstehen, dass man mit Konzepten vom Reißbrett und starren Kosten-Vorgaben nicht immer zum Ziel kommt, wenn man in hochverdichteten Innenstadtbezirken arbeitet. Hier droht eine echte Schulplatz-Notlage. Deshalb müssen Projekte wie die Schule im Andreas-Quartier Priorität haben, auch wenn sie teurer sind.“
Zum Hintergrund: Die Schule im Andreasquartier sollte ein Pilotprojekt werden und wird seit mehreren Jahren geplant. Das ungewöhnliche an dem Projekt ist, dass die Schule auf einem privaten Grundstück gebaut werden soll. Weil der vorhandene Platz nur für eine zweizügige Schule reicht und das Grundstück mit angekauft werden müsste, sind die Kosten pro Schulplatz höher als bei vielen anderen Schulgebäuden. Doch es fehlen die Alternativen, weil der Bezirk in der näheren Umgebung keine Baugrundstücke mehr hat, auf die er für einen Schulbau zurückgreifen könnte.