In der Knorrpromenade wurden mit viel Geld historische Schmucktore wieder aufgebaut. Doch davorstehende Glascontainer verunstalten den Blick auf das Bauwerk. Die BVV forderte, sie um wenige Meter zu verschieben. Das wurde nun vom Bezirksamt zurückgewiesen.
„Der derzeitige Standort der Glascontainer in der Krossener Straße muss erhalten bleiben.“ Das antwortet Baustadtrat Florian Schmidt auf Anfrage der SPD-Bezirksverordneten Tessa Mollenhauer-Koch. Sie wollte wissen, wann die drei Glascontainer vor dem neu wieder aufgebauten Schmucktoren entfernt werden. Das nämlich hatte die BVV im Mai dieses Jahres beschlossen.
Verwaltung will Standort „zwingend erhalten“
Florian Schmidt schreibt nun: Der einzige Alternativstandort für die Container sei die Dreiecksfläche im Kreuzungsbereich Gryphius-Boxhagener Str. „Hier gibt es aber bereits unterirdische Glascontainer und daher ist der Standort bereits versorgt.“ Weiter heißt es: Damit die Anwohnenden ihr Glas nicht im Hausmüll entsorgen, „müssen die Container in einer ausreichenden Dichte aufgestellt werden (als Richtwert für die Aufstellung gilt die Anzahl der zu versorgenden Anwohner).“ Gerade das Gebiet rund um den Boxhagener Platz sei sehr eng mit Wohnungen bebaut, habe einen sehr hohen Entsorgungsbedarf und die Flächen im öffentlichen Straßenland seien nur sehr begrenzt nutzbar. Ein weiterer zu beachtender Grundsatz bei der Auswahl der Standorte sei das Lärmproblem. „Niemand möchte in direkter Nähe seiner Wohnung solche Container aufgestellt haben“, so Schmidt. Deshalb sei der Containerstandort „zwingend zu erhalten“.
SPD: „sieht garstig aus“
Die SPD-Bezirksverordnete Mollenhauer-Koch ist entsetzt. „Da wird viel Geld in die Tore investiert, und dann sieht das so garstig aus. Es geht doch nur darum, die Container um maximal 100 Meter zu verschieben. Wenn Schmidt meint, damit sei die Versorgung nicht mehr dicht genug, ist das sehr bürokratisch gedacht. Vor allem stört mich, wie rigoros der Stadtrat das Thema für beendet erklärt. So lapidar sollte man BVV-Beschlüsse nicht beiseite wischen. Deshalb wird meine Fraktion an dem Punkt noch einmal nachhaken.“
Verärgert über die Absage ist auch Karsten Frank von der Anwohnerinitiative KiezGestalten e.V. die sich seit vielen Jahren für die Schmucktore der Knorrpromenade eigesetzt hat. Es gehe doch eigentlich nur um wenige Meter, um die man die Container verrücken müsste, um den Blick auf das Tor freizubekommen. „Das ist für mich nicht wirklich akzeptabel. Die Anwohner hätten sicher kein Problem damit, ein paar Meter weiter zu laufen. Für andere Anwohner würde der Weg zu den Glascontainern logischerweise sogar kürzer! Die Aussage, der Standort sei zwingend zu erhalten, kann ich so nicht hinnehmen. Vielleicht hilft es, wenn die politisch Verantwortlichen sich das einmal vor Ort anschauen. Bei so einem Thema muss sich die Verwaltung auch mal bewegen.“
Die SPD-Fraktion wird die Glascontainer noch einmal im zuständigen Ausschuss thematisieren. Dort will sie herausfinden, ob die rechtlichen Vorgaben noch Spielraum lassen, um die Entscheidung des Bezirksamtes zu überdenken.