Die Ausstellung „Der Weg zur deutschen Einheit“ kann nun doch im Rathaus Kreuzberg gezeigt werden, nachdem sich die Grünen in der BVV zeitweilig dagegen gewehrt hatten. Für den Bezirk ist die Ausstellung sogar kostenlos: Björn Eggert, Mitglied im Berliner Abgeordnetenhaus, hat dem Bezirk ein Exemplar zur Verfügung gestellt.
Die Tafel-Ausstellung ist von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt erstellt worden. Anlässlich des 25. Jahrestages der deutschen Einheit soll sie zur Auseinandersetzung mit der Geschichte von Diktatur und Demokratie im Europa des 20. Jahrhunderts anregen. Sie besteht aus 20 Plakaten, die für ein geringes Entgelt erworben werden können – von Bibliotheken, Schulen oder eben auch von Rathäusern.
Im Dezember hat die CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung, unterstützt von der SPD, beantragt, die Ausstellung auch im Rathaus Kreuzberg zu zeigen. Ein passender Ort: Schließlich ist der heutige Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ohne die deutsche Einheit gar nicht denkbar. Doch zur Überraschung vieler Bezirksverordneter sperrte sich ausgerechnet die Grünen-Fraktion gegen die Ausstellung. Es fehle ein lokaler Bezug, hieß es unter anderem.
Das Anliegen wurde daraufhin in den Ausschuss für Kultur und Bildung überwiesen – und dort mit den Stimmen der Grünen abgelehnt. Doch das letzte Wort hatte am 28. Januar die Bezirksverordnetenversammlung. Dort sprachen sich sogar Bezirksverordnete der Linken für die Ausstellung aus, obwohl das Verhältnis ihrer Partei zur Bundesstiftung Aufarbeitung nicht immer frei von Spannungen ist. Am Ende wurden die Gegner der Ausstellung überstimmt und das Bezirksamt wurde beauftragt, die Plakate im Rathaus zu präsentieren.
Das ohnehin geringe Entgelt kann der Bezirk sich sogar sparen: MdA Björn Eggert (SPD), der bereits ein Exemplar der Ausstellung erworben hatte, hat dieses dem Bezirk nun kostenfrei überlassen. Während der Sitzung des Haushaltsausschusses am 10. Februar überreichte der SPD-Bezirksverordnete John Dahl die Ausstellung an die Finanz- und Kulturstadträtin Jana Borkamp.