Seit Montagnachmittag ist im Baerwaldbad in Kreuzberg wieder Schwimmen möglich. Mehr als eineinhalb Jahre lang war das traditionsreiche Schwimmbad geschlossen.
Die Wiederinbetriebnahme ist ein wichtiger Etappenerfolg, der dem gemeinsamen Agieren der BVV-Fraktionen von SPD, Linken und CDU maßgeblich zu verdanken ist.
Zunächst wurde das Vereinsschwimmen wieder aufgenommen, die Vorbereitungen für den Umzug des Schulschwimmens sind in der finalen Abstimmung und noch in diesem Jahr werden die Schülerinnen und Schüler aus den umliegenden Grundschulen das Schwimmen in dem Traditionsbad lernen können. Ebenfalls ist die Aufnahme des freien Schwimmens wieder geplant.
Frank Vollmert, SPD, erklärt: „Das politische Trauerspiel und die unnötig lange Schließzeit haben nun endlich ein Ende gefunden. Wir können uns nur bei den vielen Ehrenamtlichen des Trägervereins für ihren Einsatz, Optimismus und ihr Durchhalten bedanken. Es war eine zu lange Ausnahmesituation, die den Verein an die finanzielle Belastungsgrenze geführt hat.“
Oliver Nöll, Die Linke, freut sich: „Dass die vielfältigen Angebote des Traditionsbades in Kreuzberg die Schwimmangebote im Bezirk wieder ergänzen, ist eine gute Nachricht. Wir hoffen nun gemeinsam mit dem Träger auf eine baldmögliche Ausweitung auf den Stand vor der Schließung. Wir werden auch in Zukunft das Bad und den bald fusionierten Trägerverein unterstützen. Hierin sind wir uns mit den anderen BVV-Fraktionen einig, die sich bisher in dieser Sache engagiert haben!“
Götz Müller, CDU: „Am Baerwaldbad sieht man, was Kommunalpolitik bewirken kann. Der Sportausschuss hat mehrheitlich beharrlich für die Wiedereröffnung gekämpft.“
Nun geht es darum, die Zukunft des Baerwaldbades auch langfristig zu sichern. Mit Mitteln aus dem Landesprogramm städtebaulicher Denkmalschutz wird das historische Bad nun saniert werden und bei laufendem Betrieb Schritt für Schritt ertüchtigt.
Hintergrund:
Seit Anfang März 2015 war das Kreuzberger Baerwaldbad für das Schul- und freie Schwimmen komplett gesperrt. Damals hat das Gesundheitsamt Friedrichshain-Kreuzberg wegen diverser Mängel und gesundheitlicher Bedenken erst die kleine und wenige Wochen später auch die große Schwimmhalle des Bades geschlossen. In der Konsequenz wurden über 1000 Schwimmerinnen und Schwimmer des Vereins TSB heimatlos. Für sechs angrenzende Schulen mussten in anderen Schwimmbädern Ersatzzeiten gefunden werden.
Die Betreiber des Bades reagierten sofort und behoben einen Großteil der Mängel in Eigenregie. Doch das Gesundheitsamt ließ nicht locker und unterstellte, dass die in Teilen frisch sanierte Raumluftanlage den vereinzelt aufgetretenen Schimmel verursacht habe. Auch mit mehreren Gutachten konnte der Betreiber das Gesundheitsamt nicht zum Einlenken bewegen, sodass der Streit schließlich vor Gericht landete.
Um das traditionsreiche Bad (eine architektonische Perle aus dem Jahr 1901) bis zu seiner Wiedereröffnung in seinem Bestand zu erhalten und damit vor dem endgültigen Aus zu retten, wurden die Bezirksverordneten aktiv. Ein von der SPD initiierter und gemeinsam mit den Fraktionen der Linken, CDU und der Piraten eingebrachter Antrag führte dazu, dass der Bezirk dem Betreiber monatlich bis zu 9.500 Euro für die grundständige Erhaltung zur Verfügung stellte. Dies war ein wichtiger Schritt zur Rettung des Bades.
Gemeinsame Presseerklärung der Fraktionen von SPD, Die Linke und CDU
17.11.2016